Ästhetische Einsamkeit: Bildung außerhalb des Kanons

Manuel Clemens

Abstract


Es stellt sich die Frage, wie man vom Leben in die Kunst kommt, um sich zu bilden und anschließend, wie man nach der ästhetischen Bildungsphase wieder in das Leben gelangt ohne von den dortigen Anforderungen wieder so sehr vereinnahmt zu werden, dass die Bildung in der realen Welt nicht zur Wirkung gelangt. Weil diese Übergänge schwierig und einsam sind, reduziert sich die Bildungsidee oft auf Pathos: Da man nicht weiß, wie sie funktionieren soll, aber als Idee immer noch für so gut befunden wird, kompensiert man ihre ausbleibende Umsetzung gern mit überschwänglicher Rhetorik.

In meinem Beitrag möchte ich aufzeigen, was Bildung jenseits dieser pathetischen Falle, aber auch jenseits der schwierigen und daher oft ausbleibenden Übergänge sein könnte. Dafür werden wir nicht nur die ‚Klassiker‘ der Bildungsidee (Kant und Schiller) vorstellen, sondern in einem zweiten Schritt auch Anregungen und Kritik außerhalb dieses Kanons miteinbeziehen (Bergson, Bourdieu und Rancière). Dieser Ansatz soll schlussendlich darlegen, wie sich das Thema Bildung (und auch den Bildungsroman) unterrichten lässt, so dass die Grundkategorien erklärt und -Probleme erklärt werden können.


Schlagworte


Ästhetische Bildung; Kanon; Kant, Immanuel; Schiller, Friedrich; Bergson, Henri; Freud, Sigmund; Bourdieu, Pierre; Rancière, Jacques

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